Leitrohr | ist ein, zur Aufnahmeoptik parallel montiertes kleineres Teleskop, mit welchem per beleuchtetem Fadenkreuzokular an einem eingestelltem Stern permanent kontrolliert wurde, ob die Montierung genau nachführt. Bei Bedarf können über die Montierungssteuerung entsprechende Korrekturen ausgeführt werden um den Leitstern wieder in das Zentrum des Fadenkreuzes zu bringen. Die benötigte Vergrösserung sollte etwa bei einem 1/5tel der Aufnahmebrennweite in mm sein. Das ist aber nur ein grober Richtwert, da es auch vom Können des Fotografen, der Präzision der Montierung und der Pixelgröße/Korngröße des Aufnahmemediums abhängt. | |
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beleuchtetes Fadenkreuzokular | Dabei handelt es sich um ein einfach aufgebautetes Okular, meist Kellnertyp, das ein Fadenkreuz, oder ähnliche Visiereinrichtung, eingebaut hat, welche über ein dimmbares Lämpchen/LED beleuchtet werden kann. Die Brennweite jener Okulare liegt meist bei 10mm-12mm. Dieser Okulartyp wird benötigt, wenn visuell per Leitrohr die Nachführgenauigkeit der Montierung kontrolliert und ggf. korrigiert wird. | |
Autoguider | ersetzt
im Grunde genommen das Auge am Leitrohr und den Finger an der
Montierungssteuerung durch eine kleine Kamera mit einer Steuereinheit,
welche mit der Montierungsteuerung verbunden wird. Als Kamera können einfache (modifizierte)Webcams, aber auch spezielle Astro-Kamera genutzt werden. Wichtig ist nur, dass jene ausreichend empfindlich sind und Belichtungszeiten möglichst im Sekundenbereich erlauben. Als Steuereinheit für die Kamera kann jeder heilwegs moderne Laptop mit passender Software genutzt werden. Wichtig dabei ist nur ein USB2.0-Anschluss und eine ausreichende Stromversorung für den Rechner. Als Software hat sich das kostenlose PHD mittlerweile gut etabliert und in einschlägigen Astronomieforen gibt es einen guten Support anderer Nutzer. Die Verbindung zw. Kamerasteuerung und Montierungssteuerung erfolgt über ein Kabel nach ST4-Standard. Dafür ist es günstig, wenn die Kamera selber bereits ein ST4-Ausgang hat - alternativ muss man einen Guidingadapter USB->ST4 nutzen. Bedingung ist in beiden Fällen, dass die Montierungssteuerung auch einen ST4-Eingang besitzt - anders ist kein Autoguiding einsetzbar! Mittlerweile gibt es auch soganannte "Standalone-Guider" div. Hersteller auf dem Markt. Das Prinzip ist identisch der vorgenannten Variante, nur dass hierbei der PC/Laptop durch eine kleine spezielle Steuerbox ersetzt wird. Jene besitzt typischerweise ein kleines Display und Tasten zur Parametrisierung und Bedienung. Der Vorteil ist die Kompaktheit (Zigarettenschachtelgröße) und der extrem geringe Stromverbrauch - Dinge, die speziell für mobile Astrofotografen von entscheidendem Vorteil sind! Siehe auch hier. |
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Reducer / Flattener / Komakorrektoren | beim
fotografischem Einsatz von Optiken, welche nicht explizit als
"fotografisch / Astrograph" konzipiert sind, macht sich die Nutzung
sogenannter Korrektoren notwendig. Jene korrigieren auftretende
Bildfehler, welche sich abseits der optischen Achse - also im Bildfeld
- bemerkbar machen. Die Größe der auftretenden Fehler ist
auch abhängig von der Sensor/Filmgröße. So ist es
durchaus möglich mit kleinen CCD-Chips, welche oft nur eine
Diagonale von wenigen Millimetern haben, auf den Einsatz von
Korrektoren zu verzichten, mit kaum bis nicht sichtbaren
Qualitätseinbußen. Der benötigte Korrektortyp ist abhängig vom Typ des eingesetzten Telskopes, da jeder Teleskoptyp andere Bildfehler in verschiedenem Umfang zeigt! So muss z.B. beim Newtonteleskop die auftretende Koma korrigiert werden, wohingegen Refraktoren in erster Linie eine deutliche Bildfeldkrümmung aufweisen, welche korrigiert werden muss. |
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