Dieser
dreilinsige Apo-Refraktor mit einem S-FPL53-Objektiv aus Japan mit
130mm Öffnung hat ein Brennweite von 910mm. Dem Teleskop liegt ein
optisches Prüfprotokoll bei, welches einen Strehlwert bei L=532 von
0,98 bescheinigt, inkl. Ronchi Auswertungen. Da aber weder Protokoll noch
Objektiv eine Seriennummer aufweisen, ist es immer schwer, solchen
Protokollen uneingeschränkt zu vertrauen. Aber - visuelle Beobachtungen im Hochvergrößerungsbereich an Sternen und auch am Mond zeigen, dass das vorliegende Objektiv sehr gut sein MUSS. Visuell ist das Gerät im Auslieferzustand leider nicht nutzbar, da die Fokuslage fotografisch ausgelegt ist: man benötigt mindestens eine 60mm M68-Verlängerungshülse um mit Zenitspiegel und Okularen in den Fokus zu kommen. Vorteil ist aber, der Tubus fällt dadurch recht kompakt aus. Nachfrage beim Händler: Der Tubus wurde ursprünglich für ein 130/780-Objektiv konstruiert. Um das Theater mit den Verlängerungshülsen zu umgehen, habe ich mir eine zusätzliche Tubusverlängerung anfertigen lassen, so dass nun ein "normales" Handling möglich ist. Erwähnenswert ist noch der verbaute 3,7"-Olularauszug nach dem Zahnstangenprinzip. Er läuft sehr geschmeidig, trägt hohe Lasten und zeigt nahezu kein Umkehrspiel, selbst bei hohen Vergrößerungen. Auch die montierte 1:10-Untersetzung zeigt kein Spiel und wirkt sehr direkt auf die Achse der Auszuges. Qualitativ kommt er dem Referenz-Olularauszug - dem FeatherTouch 3,5" (FTF 3545) von StarlightInstruments - schon extrem nahe! Bei visueller Beobachtung zeigt der Refraktor keinerlei Farbe, selbst im Übervergrößerungsbereich von etwa 290x zeigen sich an harten Hell/Dunkel-Grenzen, wie z.B. bei der Mondbeobachtung am Terminator keine Farbsäume, das Bild wirkt einfach sehr scharf. Bei passendem Seeing sind an mittelhellen Sternen ab etwa 160x ein runder geschlossener erster Beugungsring - mit einer leichten Intensitätskonzentration in einem schmalem Bereich - gut erkennbar, der Zweite nur noch schwach. Leider hat dieses Gerät einen entscheidenden Nachteil: es ist für meinen kleinen Balkon einfach zu lang, bei Beobachtung südlicherer Objekte stößt der Okularauszug an die Hauswand - Einblick unmöglich... :( Aktuell nutze ich diesen Refraktor aber gerne für die fotografische Beobachtung der Sonne im Weißlicht. Die recht hohe native Brennweite in Verbindung mit einer 2x-Barlow-Linse und der ASI290MM liefern sehr detailreiche Aufnahmen der Sonnenoberfläche. |
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montiert
auf der Mach1 GTO auf meinem Balkon. Hier ist am Okularauszug der 2"-Herschelkeil von Baader mit der ASI290MM für Beobachtung der Sonne im Weisslicht montiert. |
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