Der
ED80 ist ein extrem kompakter Reiseapochromat mit 80mm Öffnung und
einer Brennweite von 400mm - resultierendes Öffnungsverhältnis von f5
ist nahezu prädistiniert für die Fotografie. Aus diesem Grund kann das
Teleskop direkt mit einem entsprechendem Flattener geordert werden,
welcher fest am Okularauszug verschraubt wird. Das Objektiv ist dreilinsig als N-P-N aufgebaut, mit FPL53 von Ohara als Mittelelement. Der Okularauszug ist wirkt stabil, basiert auf einer Lagerung mit einer Führungsschiene samt Linearlagern und einem Zahntrieb. Allerdings ist er dennoch nicht ganz frei von Umkehrspiel und leichtem Tilting bei Umkehr der Fokussierrichtung. Desweiteren besitzt der Fokustrieb eine 1:10-Untersetzung für feinfühigeres Fokussieren. Allerdings muss man bei schweren Kameras in Zenitrichtung die Klemmung erhöhen um ein sicheres "nach oben"-Fokussieren zu gewährleisten - wodurch der Feintrieb dann öfters nicht wirklich gleichmäßig greift, bzw. auch mal durchrutscht. Die Taukappe ist leider verschraubt, so dass man nur mit etwas Aufwand ein extrem kompaktes Reisevolumen realisieren kann - welches die egentliche Stärke dieses Teleskopes ist. Desweiteren ist die fest(!) montierte Prismenschiene wenig durchdacht - sie ist für ein korrektes Ausbalancieren des Teleskops bei angesetzter Kamera deutlich zu kurz und man ist auf den Vixenstandard festgelegt. Ich habe mir mit einer Losmandyschiene mit aufgeschraubter Vixenklemmung als Adapter beholfen. Visuell ist der Apo praktisch farbfehlerfrei und zeigt mit seinen 80mm Öffnung all das, was damit auch zu sehen ist. Aber aufgrund seiner kurzen Brennweite ist das Gerät spezialisiert für die Fotografie, zum visuellen Beobachten besitze ich passendere Optiken. Fotografisch ist f/5 natürlich eine Ansage und eine gute Vorraussetzung für möglichst kurze Belichtungszeiten. Dank des speziell für dieses Teleskop gerechneten - optionalen Flatteners wird das Format einer APS-C-Kamera durchaus zufriedenstellend ausgeleuchtet und korrigiert. Allerdings hat dieses Teleskop fotografisch gesehen einen physikalisch bedingten Makel, welcher generell den Esprit ED80 (aber auch - allerdings etwas schwächer ausgeprägt - den Esprit ED100) betrifft: im roten Farbspektrum sind besonders hellere rötliche Sterne sehr aufgebläht, ein Fokussieren ist ein wahres Geduldsspiel. Diese, durch den Gaussfehler verursachte Unschärfe betrifft natürlich im Bild dann nicht nur die roten Sterne, sondern generell Objekte, welche im roten Licht besonders intensiv leuchten. Der Gauss-Fehler beschreibt die sphärische Abberation in Abhängigkeit von der Wellenlänge des Lichts. |
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montiert auf der Mach1 GTO mit Sucherguiding und einer gekühlten CMOS-Kamera Altair 294MCPro am Okularauszug | ||