Das
MK-67 von INTES (Russland) ist vom Typ eines Rutten-Maksutov. Das
bedeutet, dass, im Gegensatz zum einfacheren Gregory-Maksutov, der
Fangspiegel als eigenständige Komponente an der Meniskuslinse befestigt
ist. Dadurch besteht einerseits die Möglichkeit der separaten Justage
des Fangspiegels, andererseits hat der Optikkonstrukteur die Freiheit,
dem Fangspiegel einen, von der Meniskuslinse unabhängigen Radius zu
geben und somit typische Bildfehler besser zu korrigieren.
Natürlich bringt das auch Nachteile: die Justage ist empfindlicher, da sich der Fangspiegel bei gröberen Transporten durchaus verstellen kann und der Fertigungsaufwand - und somit der Preis, sind höher als beim Gregory-Typ. Der erste Nachteil wurde beim "legendären" Zeiss-Meniskas vermieden - bei diesem Typ wurde der Fangspiegel mit einem eigenen Radius IN den Meniskus hineingeschliffen. Damit wird jegliche eventuelle Dejustage verhindert, allerdings ist der Produktionaufwand um die nötige Genauigkeit zu erreichen extrem - Carl Zeiss Jena hat Jahre gebraucht, um eine Serienproduktionsreife zu erreichen. Und man muss dennoch feststellen (lt. diversen Berichten im Netz), dass die Abbildungsqualität des Meniskas oft nicht dem zu zahlendem Preis entsprach. |
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das MK67 von INTES auf meiner Mach1GTO im nächtlichen Einsatz. Der Meade 2"-Zenitspiegel und Televue 35mm Panoptic erlauben auch größere Felder zu beobachten bei etwa 50 facher Vergrößerung. | Unterschied RuMak vs. GregoryMak |
Ein
massives Problem haben ALLE Teleskoptypen, welche als Reflektor eine
Korrekturlinse in der Teleskopöffnung haben (Maksutovs,
SchmidtCassegrains) - die Auskühlung. Sie brauchen sehr lange, um sich
der Umgebungstemperatur anzugleichen und bilden auch erst dann
ordentlich ab! Damit ist mein MK67 keine Ausnahme. Das MK-67 hat keine Hauptspiegelverstellung zum Fokussieren, sondern einen klassischen Okularauszug vom Crayfordtyp. Er ist hier sehr rudimentär und optisch eher "anspruchslos" umgesetzt, erfüllt aber seinen Zweck zu 100% - er ist angenehm leichtgängig, zeigt kein Spiel bei der Richtungsumkehr und lässt sich gut in Sachen Anpressdruck bei schweren Okularen durch zwei Rändelschrauben anpassen. Optisch bildet der MK67 sehr gut ab, auch bei weitwinkligen Okularen (9mm-Nagler, 35mm Panoptic) gibt es feine Sterne bis zum Bildrand! Allerdings - das muss ehrlich erwähnt werden, ist ein Blick durch einen ordentlichen Apochromaten mit 130mm Öffnung etwa genauso hell, zeigt z.B. aber bei Planeten feinere Farbnuancen. Auch Seeingeffekte machen sich bei nichtobstruierten Teleskopen weniger negativ bemerkbar. Dazu kommt bei Refraktoren ein deutlich schnelleres Auskühlen, bzw. sind jene wesentlich einsatzbereit! Aber in Sachen Baulänge im Verhältnisse zur Öffnung ist ein Cassegrainsystem unschlagbar! |
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